KINDHEIT, JUGEND UND DIE JAHRE IM UNTERGRUND ALS PARTISAN

Vlado Kristl wird 1923 in Zagreb geboren. Wie bei gut situierten Familien dieser Zeit üblich, wird er sehr früh auf ein Wiener Internat geschickt, geht jedoch später auch auf Schulen in Sušak, Senj (beides Kleinstädte an der Adria) und schließlich in Zagreb aufs Gymnasium.

1941 beginnt er an der Kunstakademie von Zagreb zu studieren. Doch schon 1942 schließt er sich den Partisanen an und durchlebt eine ihn nachhaltig prägende Zeit.

Untenstehend eine Auswahl seiner für die Partisanen angefertigten Karikaturen und Fotos aus dieser Zeit.  

Hintergrund:

Die Partisanen, auch jugoslawische Volksbefreiungsarmee genannt, waren ein kommunistisch dominiertes Bündnis verschiedener Gruppen und Parteien, das von 1941 bis 1945 gegen die nationalsozialistischen bzw. faschistischen Besatzungsmächte Deutschland und Italien und deren Kollaborateure kämpfte. Sie lebten in Zeltstädten in den Bergen und Wäldern und agierten als kleine unabhängige Einheiten. Kristl engagierte sich hier als Plakatzeichner und Karikaturist. Aus dieser Zeit stammen Zeichnungen und Karikaturen zuerst für die Agitprop in Otočac, später für die Druckerei Vjesnik in Turjansko. Die Zeit als Partisan wird für Kristl eine wichtige Koordinate, die sein Leben, seine Interessen, sein Denken und den Charakter seiner Kunst stark beeinflussen wird.

Vlado mit seinem älteren Bruder Zvonimir, Zagreb 1929

ERSTE KÜNSTLERISCHE SCHAFFENSJAHRE IN ZAGREB: GRUPPE EXAT 51

1945 kehrt Kristl aus dem Krieg zurück. Er schließt sein Studium an der Akademie ab und betätigt sich ab 1950 als freischaffender Maler und Lyriker. 1951 nimmt er an der Gründung der Gruppe EXAT (Picelj, Srnec, Richter, Kristl) teil. Im Frühjahr 1953 stellen sie in Zagreb in der Ausstellung Gruppe EXAT-51 abstrakte Bilder aus. EXAT ist die erste und heftige künstlerische Auflehnung gegen das Dogma des sozialistischen Realismus und der Norm der politisch korrekten Kunst.

Hintergrund:
Kristl wird oft die Frage gestellt, was ein Individualist, der „der konstruktiven Malerei nicht zugeneigt“ ist, im EXAT machte.  “Nicht weil die anderen gesagt haben, dass das neu ist, sondern weil das für mich neu war, das meine Neue. Das Befreiende! Das war das wichtigste. Später wurde das auch für mich ein Dogma, und das Bedürfnis, mich davon zu befreien, kam wieder auf.”*
In diesen Jahren malt er eine Reihe von völlig abstrakten Gemälden, von denen einige heute zur Kollektion des Zagreber Museums für zeitgenössische Kunst gehören. Er nimmt an den Ausstellungen der vier EXAT- Maler 1953 in Zagreb und Belgrad teil und 1954 am Salon 54 in Rijeka.

*Marina Viculin: „Die sehr persönliche Malerei des Vlado Kristl“, Katalogtext zur Ausstellung „Vlado Kristl, Rijeka 2010“, S. 27.

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Kristl geht 1953 nach Frankreich. Er arbeitet als  Maler in Paris und als Hirte in der Provence (Châteaux). Dann geht er nach Brüssel, wo er auch als Maler und später als angestellter Zeichner von Schmetterlingen (1954) tätig ist. Ende 1954 reist er schließlich nach Südamerika. Für jemanden aus dem kommunistischen Nachkriegsjugoslawien scheint das ein mutiger und schwer auszuführender Schritt; die Wahrheit ist, dass Kristl auf der Suche nach seinem Vater ist, der schon in den 20er Jahren die Familie in Zagreb verliess, um nach Chile auszuwandern. Das Wiedertreffen findet statt, ist aber ohne Dauer. Von 1954 bis 1959 lebt Kristl in Chile als Maler, Landstreicher, Taxifahrer und Schauspieler. Er reist durch den ganzen Kontinent, besichtigt Brasilien, Mexiko, Argentinien. Er lebt auch eine Zeitlang mit einer Indianer-Gemeinschaft in den Anden. Er hat im Juni 1958 in Santiago de Chile seine erste Einzelausstellung in einer Galerie und 1959 eine Gruppenausstellung im jugoslawischen Institut.  

REISEJAHRE 1954-59: PARIS, BRÜSSEL...
UND CHILE

“Ich zog fort, um ein neues Universum zu suchen. Aber man geht, und geht, und am Ende kommt man schließlich wieder in die alte Welt. Einen Weg, der dich sicher in die neue Welt führt, gibt es nicht. Den musst du selbst erfinden. Du kannst weiter gehen, aber du musst das Ticket für das Schiff kaufen.” – Aber warum dachtest du, dass die Welt dort anders funktioniert? “Nicht dass die Welt anders funktioniert, sondern dass ich anders funktioniere. Ich begriff damals, dass ich selbst entscheiden muss, das ist nun verschwunden, das Bedürfnis, durch die Welt zu ziehen. Ich dachte nicht an die Rückkehr. Die Mutter war der einzige Grund. Sie schrieb, es gehe ihr schlecht.”

*Kristl im Gespräch mit Marina Viculin, aus: „Die sehr persönliche Malerei des Vlado Kristl“, Katalogtext zur Ausstellung „Vlado Kristl, Rijeka 2010“, S. 28.

„Amanda“, Santiago de Chile, 1955

 

„Vlado erzählt von seiner Zeit in Chile. In den Fünfziger Jahren lebte er als Straßenmaler in Valparaiso. Ein reicher Mann ließ ihn rufen, weil er ein Bildnis seiner Frau wünschte. Der krankhaft eifersüchtige Patron stellte jedoch die Bedingung, dass der Maler sein Modell nur eine Stunde täglich sehen und den Teppich, auf dem sie saß, niemals betreten dürfe. Sollte er es dennoch versuchen, werde er dies mit seinem Leben bezahlen. Vlado schwieg und malte. Sie schwieg und weinte. Ihre Tränen stürzten wie eine Flutwelle über ihn herein und er wusste, dass es seine große Liebe war, die er da auf der Leinwand bannte. Als er das Bild fertig hatte, warf der Patron einen flüchtigen Blick darauf, stellte lapidar fest, dass er seine Frau nicht wiedererkenne und ließ den Maler hinauswerfen. Der aber schlich sich in der nächsten Nacht zur Hazienda, stahl das Bild und bewahrte es, wohin auch immer er ging … (Hamburg, April 1986, Atelier Vlado).

Im Frühjahr 2011 sah ich endlich das Gemälde. Es heißt „Amanda“ und begleitete nicht Vlado selbst, sondern seine Frau Jelena Kristl, ein Leben lang. Jelena erzählte mir auch, dass es von der Geschichte um die verbotene große Liebe etliche Versionen gäbe – eine verwegener, trauriger und schöner als die andere.“

*Dieter Reifarth: „Erinnerungen“ in C. Schulte, F. Bruckner, S. Schmitt, K. Wojotowicz (Hg.): „Maske und Kothurn, Vlado Kristl, Der Monde ist ein Franzose“, Wien 2011, S. 268.  

RÜCKKEHR NACH ZAGREB: NEUE TENDENZEN UND ERSTE AUFTRÄGE BEI ZAGREB-FILM

1959 kehrt Kristl nach Zagreb zurück. Der Empfang ist hart: Er wird unmittelbar nach seiner Einschiffung im Hafen von Rijeka wegen fehlender Papiere verhaftet. Doch sein Bruder schaltet sich ein und bewirkt Kristls Entlassung.

Kristl findet schnell eine Stelle bei Zagreb-Film. Auch der Anschluss an die Künstlerszene ist im Nu wieder hergestellt. Es folgen drei künstlerisch sehr fruchtbare Jahre. Noch im Dezember 1959 hat Kristl im Salon des ULUH eine Einzelausstellung mit dem Bilderzyklus 12 Positive und Negative. Mit einem Vorwort des Dichters Jure Kaštelan veröffentlicht Kristl im Eigenverlag seinen Gedichtband „Neznatna lirika“ (Unbedeutende Lyrik). Erste Trickfilme in Eigenregie entstehen, darunter „Das Chagrinleder“ (nach Balzac, 1960) und „Don Kihot“ (frei nach Cervantes, 1960).

Hintergrund

Die Gruppe Exat 51, deren Mitbegründer Kristl vor seiner Reise nach Chile ist, wird in den 1960er und 1970er Jahren Teil einer internationalen, avantgardistische Kunstbewegung, die sogenannten Neuen Tendenzen. Hier versammeln sich west- und osteuropäische, sowie südamerikanische Künstler aus dem Umkreis der Op Art, der Kinetischen Kunst und der Lichtkunst. Mitglieder von Exat 51 aus Jugoslawien gehören ihr an, aber auch ZERO und Effekt aus Deutschland, Grav aus Frankreich, Gruppo N und Gruppo T aus Italien.

Die Neuen Tendenzen treten erstmals 1961 mit der Ausstellung „Nove Tendencije“ in Zagreb in Erscheinung. Die stark beachtete Ausstellung von 1964 im Pariser Musée des Arts Décoratifs im Louvre führt zum französisch geprägten internationalen Namensgebung, Nouvelles Tendances.

Die Ausstellungen setzten sich noch bis in die frühen 1970er Jahre fort. Kennzeichnend für die Neuen Tendenzen sind optische Untersuchungen der Fläche, der Struktur und der Objekte an sich und die Einbindung von Kunstformen, die zu ihrer Zeit noch keine allgemeine Anerkennung gefunden haben, wie z.B. die Computerkunst (Zagreb 1968) und die Konzeptkunst (Zagreb 1973).

 

Positive und Negative: „Es handelt sich um zwei Positiv-Negativ-Gruppen von fünf oder sechs Bildern, die schwarz oder weiß waren, mit einem eingekratzten Quadrat. Vlado Kristl hat schon damals auf einem weißen oder schwarzen unberührten Malgrund mit einem Quadrat interveniert. (…) Einige Kommentatoren haben die Ähnlichkeit mit Malewitsch gesehen, aber dieser war mehr spirituell, sogar religiös, während Kristl pragmatischer war. Damals in den späten fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts, war das seiner Zeit sehr weit voraus. Ich kann leider nicht sagen, ob Kristl sich dessen bewusst war oder nicht“.

*Radovan Grahovac: „Vlado Kristl – eine biographische Kollage“, Interview mit Jerko Denegri, Wien 2010, in C. Schulte, F. Bruckner, S. Schmitt, K. Wojotowicz (Hg.): „Maske und Kothurn, Vlado Kristl, Der Monde ist ein Franzose“, Wien 2011, S. 34

 

Der Schrifsteller Ivan Kušan, damals Dramaturg bei Zagreb, erinnert sich an Reaktionen auf die erste Vorführung von Don Kihot: „Wir waren alle bestürzt. Man sah kein Andalusien, nur eine geometrische Figur, die sich außerhalb des realen Raums bewegte. Das langte weit darüber hinaus, was man sich unter Don Quijote vorstellte. Die Zuständigen waren entsetzt und wollten einen Text hinzufügen, um den Film verständlich zu machen. Kristl stand auf, griff das auf dem Tisch stehende Tintenfass und warf es, ‚Ihr ekelhaften Schnauzen aus der ersten Reihe‘ schreiend, auf die Betriebsleitenden, die dort saßen. Das war sein Ende bei Zagreb Film.“** Don Kihot wird kurz darauf mit dem Großen Preis von Oberhausen ausgezeichnet (1962).

**Ana Marija Habjan / Darko Volarić: „Kristl“, Dokumentarfilm für HRT 2004. 

Beschlagnahmung des Films "Der General" und Exil

Kristls erster Realfilm „Der General und der ernste Mensch für die Filmgesellschaft Viba-film in Ljubljana entsteht 1962. Kristl spielt darin selbst die Hauptrolle. Doch der Film wird als Parodie und Provokation auf Präsident Tito interpretiert, von der kommunistischen Partei verboten und vernichtet. Nur eine Kopie wird heimlich archiviert. Kristl verlässt 1963 Jugoslawien. Über Rom kommt er nach München und beschließt, dort zu bleiben.

Hintergrund:
„Der General“ läuft nirgendwo in Jugoslawien. Trotz seines vielfältigen Tätigkeitsfelds findet Kristl plötzlich keine Aufträge mehr. Für ihn geht es in diesem Film ganz allgemein um Machtstrukturen. Er wendet sich mit einem Brief an Tito, in dem er sich und seinen Film zu erklären versucht. Doch prompte Einladungen auf Filmfestivals in Italien und Oberhausen und sogar Preise eröffnen ihm neue Möglichkeiten. Er verlässt Jugoslawien und geht zuerst nach Rom dann nach München.

Wie Dieter Raifarth ein Telefonat aus dem Jahre 1987 mit Vlado Kristl schildert*: „Wir reden über Jugoslawien. Haßtriade gegen den Titoismus endet in Vlados bevorzugter Gleichsetzung vom Kommunismus und Faschismus. Er meint sogar, es werde Krieg geben. Ich sage, er übertreibt. Vlado: ‚Wenn Du auf der einen Seite ein Loch ins Boot schlägst, geht die andere Seite auch unter.’“

*Dieter Reifarth: „Erinnerungen“ in C. Schulte, F. Bruckner, S. Schmitt, K. Wojotowicz (Hg.): „Maske und Kothurn, Vlado Kristl, Der Monde ist ein Franzose“, Wien 2011, S. 269.  

Der Dichterling, München

Nach seiner Übersiedlung nach München folgt ein fast zehn Jahre langer Zeitabschnitt ohne Malerei. Kristl arbeitet hauptsächlich an seinen Filmen und lanciert sich so er zu einer Kultfigur des Jungen deutschen Films. Er dreht Arme Leute, Madeleine, Madeleine, Der Damm, Sekundenfilme, Film oder Macht. Im Eigenverlag erscheinen in diesen Jahren ebenfalls Gedichtbände. Kristl erregt mit seiner Arbeit viel Aufsehen, Bewunderung, provoziert aber auch zahlreiche Konflikte.

Ab 1972 wendet er sich wieder verstärkt der Malerei zu, produziert dennoch weiterhin vereinzelt Kurzfilme. Er entwickelt 1977 ein „Video-Theater“. 1979 gerät er in einen Konflikt mit den bayrischen Behörden und muss München verlassen.

Hintergrund:
Kristls Experimentalfilm (mal Real- mal Zeichentrickfilme) bestehen aus Einstellungen oft ohne jeden Bezug zueinander, die erst durch die Montage Beziehungen bekommen. Er ist zudem für Überraschungen gut. So zerstört er selbst im Rahmen eines Film-Happenings nach der Vorführung seinen eigenen Kurzfilm Maulwürfe (1965). Obwohl mehrfach ausgezeichnet, finden seine Filme nur ein begrenztes Publikumsinteresse: „Vlado Kristls Weise, Filme zu fabrizieren, ist nicht übertragbar. Sie ist eigenständig und spontan, deshalb braucht sie auch nicht den Rückhalt bei Manifesten. Wo malende, dichtende und filmende Avantgardisten sich selbst hereinlegen, wenn sie sich auf dem längst gestrichenen Posten des aufrüttelnden Bekenntniskünstlers wähnen bliebe Kristl, der keine gesellschaftliche Mission für sich in Anspruch nimmt, wenigstens die Möglichkeit, mit seinen Späßen da und dort Sand ins Getriebe zu bringen und die Einübung in den Ungehorsam zu fördern. Kristlfilme sind nicht für Snobs, sondern für müde Büroangestellte. Und darum gehören sie schleunigst ins Kino“.*

„Sie können nicht einen Film machen ohne Kamera, Licht und Darsteller, nur mit einem Brief! Das ist zuwenig!“ Vlado Kristl probiert, ob es nicht doch geht. Und wenn er auch seinen „Film ohne Kamera, Licht und Darsteller“ mit Kamera, Licht und Leuten hat machen müssen, er dürfte mit Recht behaupten, wie Karl Valentin von seiner Brille ohne Gläser: „Besser wie nix ist es.“ Dass jemand über diesen Film dann etwas Erläuterndes, Ausdeutendes, Kritikmäßiges schreibt, wird Vlado Kristl, fürchte ich, für dumme Sabotage halten, und wenn ich wieder einmal im Kino neben ihm zu sitzen komme, kriege ich nichts mehr aus seiner Bonbontüte.**

*Helmut Färber, in Filmkritik, Juli 1965 /  **Helmut Färber, in Filmkritik, April 1967

60er und 70er Jahre in München: Neuer deutscher Film und Rückkehr zur Malerei

Hamburg 1979 - 1997: Professur an der Kunstakademie in Hamburg

Die Abschiebung nach Jugoslawien wird durch die Berufung des Präsidenten der Hochschule für bildende Künste in Hamburg verhindert. Kristl tritt in Hamburg eine Professur an. Die folgenden Jahre in Hamburg sind von allem gleichzeitig geprägt, von Malerei, von Zeichnungen, von Poesie, von Filmen – darunter besonders Zeichentrickfilme. Nach seiner filmischen Pause, meldete sich Vlado Kristl auch bei den Berliner Filmfestspielen von 1984 zurück mit seinem wohl abstraktesten und anarchistischsten Film Tod dem Zuschauer, ein Werk ohne erkennbares Thema und ohne jede herkömmliche Narration. Er beschreibt seinen Film selbst als einen „Nicht-Film für Nicht-Zuschauer, der hoffentlich den Kinobetrieb stört.“ Doch trotz des fürstlichen Empfangs in Hamburg zu Beginn, beginnen Spannungen und Auseinandersetzungen.

Hintergrund: 

„Bei Kristl geht es immer um das Situationistische. Also eine Aktion, die aus einer Situation heraus entsteht. (…) Es geht um die Aktion, nicht um den Diskurs. Das ist eigentlich Vokabular aus der Bildenden Kunst. Für den Film war es natürlich ungewohnt, dass sich jemand so ausdrückt und so radikal vorgeht; wobei der Film nicht nur Mittel sondern auch Zweck und Ergebnis ist. Und diese Haltung, der Wille zu Ausdruck und Radikalität gilt dann auch für seine Bilder und den Siebdruck und die Gedichte. Für Kristl waren alle Medien dasselbe, er hat da nicht getrennt.“*

„Wir haben ihn in der Hochschule für bildende Künste in Hamburg besucht, wo er ja ein Atelier hatte. Das ist diese berühmte Geschichte, dass in diese Professur vor der Abschiebung in Bayern gerettet hat. Er hat ja da freie Kunst unterrichtet und wohnte, was eigentlich verboten war, in dem Atelier das er hatte. Das war voll gestellt mit Bildern, – ein ganz besonderer Eindruck. (…) Und in diesem Atelier wurde mir eben klar, dass er bildender Künstler ist und freie Kunst lehrt und diese Bilder malt und Studenten hat. Wobei er allerdings erzählte, dass das Interesse der Studenten nicht eben groß war, sich … ich wollt schon beinahe sagen: sich ihm auszusetzen, aber ich meinte: sich von ihm unterrichten zu lassen.“**

Kristl zum Aufnahmeverfahren einer Kunsthochschule: „Und deswegen soll nie einer abgelehnt werden können, weil er nichts kann. (…) Sein Widerwille ist die Grundvoraussetzung, um Kunst machen zu können. Seine Abneigung zur Welt, in der er geboren und aufgewachsen ist, die Anpassungsablehnung generell weist ihn aus als den, der schon Fähigkeiten besitzt, andere Welten zu gestalten.“***

Tod dem Zuschauer: „Weil die Verräter den Film gefangen genommen haben, kann man keine Filme mehr machen. Der Film ist tot! Dagegen ist nur ein Weg noch frei geblieben. Man nehme die Kamera und das dazugehörige Material, wenn zur Verfügung, und lasse sie laufen. Ganz gleich ob jemand vor oder hinter ihr steht oder überhaupt nicht. Wenn man die Kamera so laufen lässt und versucht auch nicht mit irgendeinem Eingriff sich einzumischen, irgendetwas zu beeinflussen und zu lenken, dann hat man etwas erreicht, was neue Sprache ist.“****

*L. Andergassen /D. Kuhlbrodt: Vlado Kristl – ein erratischer Block, ein Unikum in der Geschichte, in C. Schulte, F. Bruckner, S. Schmitt, K. Wojotowicz (Hg.): „Maske und Kothurn, Vlado Kristl, Der Monde ist ein Franzose“, Wien 2011, S.182 / ** ebd. / *** Vlado Kristl: „Partei der Intelligenz“, Ausstellungskatalog Saarbrücken 1992, S. 25f. / **** „Tod dem Zuschauer“ von Vlado Kristl, Pressemitteilung des Hamburger Filmbüros e.V., o.J. 1984. 

Von 1997 bis 2002 zieht Kristl nach Fanjeaux in Südfrankreich. Wegen gesundheitlicher Probleme ist er ab 2002 wieder in München, wo er seine letzten Lebensjahre verbringt. Sein Spätwerk ab den 1990er Jahren ist geprägt von Malerei, Gedichten, und kürzeren Experimentalfilmen, die das eigene künstlerische Schaffen als Zeichner, Maler und Lyriker aufgreifen, teils dekonstruieren und verfremden. Seinen letzten Film „Weltkongress der Obdachlosen“ (2004) kommentiert er selbst mit den Worten: „Das ist ein Film, in dem es nichts zu sehen gibt.“*
Er verstirbt im Sommer 2004.

Hintergrund:
Aus einem Gespräch mit Marina Viculin 2002: „’Ich gehöre nicht der abstrakten Kunst, ich gehöre dem figurativen Stil nicht. Ich bin gegen das System.’ – Die Tatsache, dass einer der Väter der kroatischen, abstrakten Malerei, einer der freiesten und einer der intelligentesten Geister heute in einem völlig unkonsistenten Stil Bilder nach erkennbaren Vorlagen malt, lässt in gut strukturierten Kritikerköpfen Zweifel aufkommen. Hat er aufgegeben? (…) Nein, keinesfalls. Ich denke, dass seine Entwicklungskurve sehr persönlich und dafür selten, aber doch begreiflich ist. (…) Schauen Sie sich noch einmal diese Bilder mit dem „konstruktiven Ansatz“ an und Sie werden sehen, dass jedes Koordinatennetz, auch wenn es so warmherzig und sensibel ist wie bei Kristl, noch immer nur das Gitter am Käfig ist, das man persönliche Welt nennt. ‘Wir sind ein System, aber wir machen uns immer wieder auf den Weg. Du musst durch das System hindurch, aber solange du drin bist, bleibst du immer ein Tier. Das sind Systeme, es gibt keine anderen. Es ist kein Leben, so zu leb- en, das Leben ist, dass du es durchbrichst. Ich erkenne keine Systeme an.’ Und wiederum, wie er mir tausend Mal in unseren Gesprächen zu erklären versuchte, es geht hier um nichts anderes als um die Malerei, aber ‘kein Mensch kann sagen, was das ist und warum man es tun muss’… “**

„Als Vlado gestorben war, zögerte ich manchmal, ans Telefon zu gehen, weil er ja nicht am Apparat sein konnte. Eigentlich hatte ich mich damit abgefunden, daß jemand nicht mehr anruft, wenn er tot ist. Eigentlich.

Seither vermisse ich Gespräche, die mit den Worten beginnen: „Heut’ Nacht ist mir aus Versehen das allerschönste Gedicht gelungen, ein Wunderwerk.“ Oder: „Das Gedicht von vorgestern musste heut’ früh vernichtet werden. Wer so was aufhebt, gehört zu den Feinden der Menschheit.“

Ich bin nie einem Maler begegnet, der seine Bilder so sehr geliebt hat ohne je mit ihnen einverstanden zu sein. Manche hat er dutzendfach übermalt. Elf Jahre hat es gedauert, bis etwa aus „Handwerker schlägt Hölderlin, den größten Dichter Europas, zusammen“ über „Kreislaufkollaps am Frankfurter Hauptbahnhof“, „Mein Gesicht“, „Tod der Kunst“, „Circulation en sense inverse“ der „Blumenstrauß“ wurde. Alle Bilder lebten in Vlados ästhetischer Gegenwart, alle waren ihm präsent, die sichtbaren ebenso wie die unsichtbaren. Und keines war vor ihm sicher. Ich vermisse Autoren, deren Filme mit dem Motto beginnen „Keine weiß, wer befiehlt. Alle gehorchen!“ Und solche, denen Titel einfallen wie „Die Hälfte des Reichtums für die Hälfte der Schönheit“ oder „Als man noch aus persönlichen Gründen gelebt hat.“***

 

*Ana Marija Habjan: Umjetnik otpora – Der Künslter des Widerstandes, Zagreb, Petikat-Verlag, 2007, S. 108 / **Marina Viculin: „Die sehr persönliche Malerei des Vlado Kristl“ im Katalog zur Ausstellung „Vlado Kristl“, Rijeka 2010, S.33, 36 / ***Dieter Raifarth: „Erinnerungen“ in C. Schulte, F. Bruckner, S. Schmitt, K. Wojotowicz (Hg.): „Maske und Kothurn, Vlado Kristl, Der Monde ist ein Franzose“, Wien 2011, S.182

Das Spätwerk 1997 - 2004: Südfrankreich und München

Lebenslauf in Kurzdaten*

 

1923

  • Ladislav Kristl wird am 24. Januar als Sohn von Jelena Kristl, geboren von Brigljević, und Pedro (Petar) Kristl, in Zagreb geboren.
  • Sehr früh verlässt der Vater die Familie. Ladislav (Vlado) wächst im Zentrum von Zagreb auf. Er lebt mit seiner Großmutter, Mutter und seinem Bruder.

1931 – 1933

  • Kristl besucht das St. Josef-Internat in Wien.

1938 / 1939 / 1940

  • Schulbesuch in Sušak und Senj. Er lebt mit seiner Mutter und seinem Bruder. In seiner Biographie führt er an, dass er “den ersten Preis im Allschulwettbewerb im Zeichnen gewonnen hat (Sušak)“ und dass ihm “eine Auszeichnung für den besten Aufsatz im schulischen Wettbewerb 1938 verliehen wurde“.

1941 – 1942

  • Kristl besucht die VIII. b Klasse des 2. Realgymnasiums für Jungen in Zagreb.

1942 / 1943 / 1944

  • Er schließt sich den Partisanen an. Aus dieser Zeit stammen Zeichnungen und Karikaturen zuerst für die Agitprop in Otočac, später für die Druckerei Vjesnik in Turjansko.
  • Gruppenausstellung Zeitungs-, Bilder- und Fotoausstellung in Senj, Crikvenica und Novi Vinodolski. Mitarbeit bei den humoristischen Zeitschriften Jež (Der Igel) und Novosti (Neuheiten). Gestaltung von Plakaten und Flugblättern. Er illustriert die Broschüren von Joža Horvat Suha grana (Der trockene Ast), Strašan san poštara Nikole Gojkovića (Der furchtbare Traum des Briefträgers Nikola Gojković) und Protestna skupština partizanskih konja (Protestversammlung der Partisanenpferde).

 

1945

  • Immatrikulation an der Akademie der bildenden Künste in Zagreb. In den ersten Studienjahren verfolgt er die “dekadenten abstrakten“ Studienkollegen, um sich bald mit der gleichen Leidenschaft gegen die Kunst des Sozialistischen Realismus aufzulehnen.
  • Während des Studiums veröffentlicht Kristl seine Karikaturen in der humoristischen Zeitschrift Diese Zusammenarbeit dauert bis 1954. Gleichzeitig veröffentlicht er Karikaturen beim Verlagshaus Naprijed sowie in den Zeitungen Novosti, Borba und Vjesnik u srijedu. In der Zeitschrift Ilustrirani Vjesnik wurden am 28. April 1946 seine Zeichnungen aus dem Kinderheim in Glina 1945 abgebildet.

1949

  • Immatrikulation ins VIII. Semester an der Akademie der bildenden Künste in Zagreb.
  • Bruch mit der Kommunistischen Partei.

1950

  • Beteiligung an den Diskussionen in der Zagreber Wohnung von Ivan Picelj, Gajeva Straße 2b, in denen theoretische Grundlagen für die Gründung der Gruppe EXAT 51 geschaffen werden.
  • Gruppenausstellung der Vereinigung kroatischer bildender Künstler Die sechste Ausstellung vom 29. November bis 29. Dezember im Kunstpavillon in Zagreb.
  • Arbeit am Drehbuch für den Zeichentrickfilm Čarobne gusle (Die Wundergeige) im Auftrag von Duga film.

1951

  • Gruppenausstellung LIKUM während der Messetage vom 18. September bis Oktober (ohne Datumsangabe) im Salon LIKUM in Zagreb.

1952

  • Kristl schließt sich der Gruppe EXAT 51 an.

 

1953

  • Gruppenausstellung Kristl – Picelj – Rašica – Srnec vom 18. Februar bis 4. März im Saal des Zagreber Architektenvereins und vom 29. März bis 5. April in der Galerie des graphischen Kollektivs in Belgrad.
  • Gruppenausstellung Herbstmanöver auf Künstlerbildern vom 14. bis 28. Dezember im Haus der Jugoslawischen Volksarmee in Zagreb.
  • Kristl verfasst Harlekin, ein Drama in vier Akten.

1954

  • Gruppenausstellung Salon 54 vom 7. bis 22. März (verlängert bis 30. März) in der Galerie der bildenden Künste in Rijeka.
  • Kristl verlässt Zagreb. Er bricht nach Frankreich auf (Paris und Châteaux, 1954), dort arbeitet er als Maler und Hirte, in Brüssel (1954 – 1955) arbeitet er als Maler und fest angestellter Zeichner von Schmetterlingen, in Chile (Quilupe, Melipilla, Valparaiso, Santiago de Chile, Lontuè, 1955 – 1959), auf der Suche nach seinem Vater, ist er Maler, Landstreicher, Taxifahrer und Schauspieler. In der Vorstellung Rose Bernd von Gerhart Hauptmann im Teatro de habla Alemana spielt er den Heinzel. In seiner Biographie führt er an: “1955. Erste Einzelausstellung der “Postmoderne“ = DAS WAS ICH SEHE = auf dem Hühnerhof, als Flüchtling (Santiago de Chile).“

1958

  • Erste Einzelausstellung in Galeria Beaux Arts vom 16. bis 28. Juni in Santiago de Chile in Chile.

1959

  • Kristl verlässt Chile. In Equador schifft er sich am 24. Januar an Bord der Drvar ein und kehrt nach Kroatien (Jugoslawien) zurück. Über Valencia kommt er nach Rijeka, wo er verhaftet wird, weil er keinen Reisepass hat. Sein Bruder interveniert und Kristl wird freigelassen. Ende April kommt er nach Zagreb und bekommt eine Stelle bei der Filmgesellschaft Zagreb film.
  • Er schreibt das Drehbuch und arbeitet an der Animation für den Trickfilm Krađa dragulja (Juwelenraub). Regie wird von M. Feman geführt.
  • Gruppenausstellung der Vereinigung der bildenden Künstler Kroatiens ULUH Ausstellung der jungen Künstler zu Ehren des 40-jährigen Bestehens des SKOJ vom 25. Mai bis 21. Juni im Kunstpavillon in Zagreb.
  • Teilnahme am Salon 59 vom 31. Mai bis 1. September in der Galerie der bildenden Künste in Rijeka.
  • Gruppenausstellung Art Yougoslave d’aujourd’hui vom 6. bis 28. November in der Galérie Raymond Creuze in Paris.
  • m Eigenverlag veröffentlicht Kristl den Gedichtband Neznatna lirika (Unbedeutende Lyrik) mit einem Vorwort des Dichters Jure Kaštelan. Der Gedichtband ist seiner Mutter Jelena Kristl gewidmet, die am 15. Juni desselben Jahres gestorben ist.
  • Gruppenausstellung 5 artistas Chileno – Yugoeslavos vom 1. bis 8. Dezember im Istituto Chileno-Yugoslavo de Cultura in Santiago de Chile.
  • Einzelausstellung 12 Positive und Negative vom 16. bis 31. Dezember im Salon der Vereinigung bildender Künstler Kroatiens ULUH in Zagreb.

1960

  • Mit Ivo Vrbanić gemeinsame Regieführung und Animation im Trickfilm Das Chagrinleder nach einem Roman von Honoré de Balzac. Der Film wird 1960 in Cork mit einem Spezialdiplom ausgezeichnet, 1961 erhält er einen Preis für Zeichnung und Szenographie und ebenfalls 1961 den Großen Preis von Vancouver.
  • Regieführung, Szenographie und Animation im Trickfilm DonKihot (Don Quichotte) nach Cervantes.
  • Er hält an konsequenter und kompletter Autorschaft fest und gerät deshalb häufig mit anderen in Konfliktsituationen. 1962 wird Don Quijote mit dem Großen Preis von Oberhausen ausgezeichnet, später auch mit dem Hauptpreis in Cork.
  • Gruppenausstellung der Vereinigung bildender Künstler Kroatiens ULUH vom 27. November bis 20. Dezember im Kunstpavillon Mali Kalemegdan in Belgrad.

1961

  • Einzelausstellung Geflochtenes Garn auf Papier (oder laut Kristl Garn und Papier mit der Datierung 1959) in der Museumssammlung in Rovinj (ohne Datumsangabe).
  • Gruppenausstellung 60 Jahre Malerei und Bildhauerei in Kroatien vom 12. bis 28. März im Kunstpavillon in Zagreb.
  • Gruppenausstellung Malerei – Skulptur 61 vom 15. Mai bis 14. Juni in der Stadtgalerie der zeitgenössischen Kunst in Zagreb.
  • Gruppenausstellung Jugoslawische Maler vom 3. Juni bis 2. Juli im Studio F in Ulm.
  • Teilnahme am Salon 61 vom 1. Juli bis 30. August in der Galerie der bildenden Künste in Rijeka.
  • Gruppenausstellung Skulpturen und Bilder aus dem Fundus der Stadtgalerie vom
  • Juli bis 1. August in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Zagreb.
  • Im Eigenverlag erscheint der Gedichtband Fünf weiße Treppenstufen.

 

1962

  • Einzelausstellung Varianten und Variabile vom 20. Juli bis 5. August in der Galerie der zeitgenössischen Kunst in Zagreb.
  • Gruppenausstellung Extreme vom 30 Juni bis 31. August in der Kunstgalerie in Split.
  • Veröffentlichung des Textes General i pravi čovjek (General und der ernste Mensch) (eigentlich: General und der wahre/Mensch) in der Filmzeitschrift Simplicissimus in München.
  • Für die Filmgesellschaft Viba-film aus Ljubljana schreibt er das Drehbuch und führt Regie im Kurz-Realfilm General i resni človek (General und der ernste Mensch), in dem er auch selbst spielt. Da der Film als Parodie und Provokation gegenüber Präsident Tito gedeutet wurde, wurde er von der Zensur der Kommunistischen Partei sofort verboten. Kristl wendet sich mit einem Brief an Präsident Tito.

1963

  • Im Frühjahr verlässt Kristl Zagreb. Über Rom kommt er nach München. Er schreibt das Drehbuch für den Kurz-Realfilm Arme Leute und führt darin selbst Regie. Kristl spielt im Film einen von Revolutionären verfolgten Individualisten, der einen Topf hinter sich herzieht. Peter Schamoni schnitt in eigener Produktion aus demselben Filmmaterial den Film Der Topf.
  • Drehbuch und Regieführung im Film Madeleine, Madeleine. Obwohl er das Leben eines Anarchisten und Bohemiens führt, wird Kristl einer der bedeutendsten deutschen Filmregisseure. Durch seine Filmexperimente beeinflusst er den Neuen deutschen Film und erlangt den Kultstatus.
  • Gruppenausstellung Oltre la pittura. Oltre la scultura. Mostra di ricerche di arte visiva vom 26. April bis 17. Mai in der Galleria Cadario in Mailand, vom 6. Juni bis (ohne Datumsangabe) in der Galleria La Bussola in Turin.
  • Gruppenausstellung Neue Tendenzen 2 vom 1. August bis 15. September in der Galerie der zeitgenössischen Kunst in Zagreb und Nuova tendenza 2 vom 14. Dezember bis 15. Januar 1964 in der Fondazione Querini Stampalia in Venedig.

1964

  • Gruppenausstellung Propositions visuelles du mouvement international Nouvelle Tendance vom 17. April bis 1. Juni im Musée des Arts Décoratifs, Palais du Louvre, Pavillon de Marsan in Paris.
  • Drehbuch und Regieführung im Film Der Damm, in dem er auch selbst spielt.

1965

  • Im Selbstverlag erscheint der Gedichtband Geschäfte, die es nicht gibt, München.
  • Drehbuch und Regieführung im Spielfilm
  • Kristl kehrt zum Zeichnen zurück und übt sich auf kleinformatigen Kartons, die später zum Zyklus Dichterlinge heranwachsen werden.

1966

  • Drehbuch, Regieführung und Animation im Zeichentrickfilm
  • Gruppenausstellung Akquisitionen 4 vom 23. Juli bis 30. Oktober in der Galerie der zeitgenössischen Kunst in Zagreb.
  • Für den Neuen deutschen Film schreibt er das Drehbuch und führt Regie im Film Der Brief. Kristl findet den Weg zurück zur Malerei.

1967

  • Regie, Drehbuch und Animation im Film Die Utopen.
  • Gruppenausstellung Moderne kroatische Kunst vom 22. Dezember 1967 bis 23. Januar 1968 in der Modernen Galerie in Zagreb und vom 12. April bis 10. Mai 1968 im Museum für Gegenwartskunst in Belgrad.

1968

  • Theaterregie für Tod der Turnerin am Modernen Theater in München nach Strindbergs Drama Die Geistersonate.
  • Der Gedichtband Komödien erscheint beim KINEMA-Verlag Martin Höllen in Berlin.
  • Drehbuch und Regieführung im Kurzfilm Sekundenfilme, der aus 16 kurzen Filmszenen in der Dauer von 10 Sekunden bis 3 Minuten besteht.
  • Drehbuch, Regie und Kamera für 100 Blatt Schreibblock (Kurzfilm).

1969

  • Im Selbstverlag erscheint der illustrierte Gedichtband
  • Regie, Animation und Kameraführung im Kurzfilm Italienisches Capriccio.
  • Gruppenausstellung Konstruktive Kunst: Elemente und Prinzipien, in der Kunsthalle von Nürnberg.

1970

  • Drehbuch, Regie und Kamera für FilmoderMacht (Spielfilm). In einem langen Monolog erläutert Kristl seine Ansichten über die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation im unabhängigen Film.

 

1971

  • In der Zeitschrift für unbrauchbare Texte, c/o Barbara Schlottke, München, 1970/1971, erscheinen in 8 Nummern seine
  • Beim Suhrkamp Verlag erscheint das Buch Sekundenfilme, Herausgeber: Wolf Wondratschek.
  • Drehbuch, Regie und Kamera für Obrigkeitsfilm (Spielfilm).

 

1973

  • Drehbuch, Regie und Kamera für Literaturverfilmung (Kurzfilm), in dem er auch selbst spielt, und für Horizonte (Kurzfilm).

 

1974

  • Einzelausstellung Dichterlinge am 9. Januar anlässlich der Eröffnung der Autorenbuchhandlung von Jürgen Kolbe in der Wilhelmstraße in München.
  • Gruppenausstellung Knifer – Kristl – Zanetti – Dimitrijević – Urkom – Damnjan – Todosijević im Juni (ohne Datumsangabe) in der Galerie des studentischen Kulturzentrums in Belgrad.
  • Gruppenausstellung Bildende Kunst im Volksbefreiungskrieg in Kroatien vom 21. Juni bis 29. September im Kunstpavillon in Zagreb.

1975

  • Gruppenausstellung Geometrische Formen in der modernen Graphik vom Januar bis März (ohne Datumsangabe) im Museum für Gegenwartskunst in Belgrad.
  • Gruppenausstellung Jugoslawische Kunst im Volksbefreiungskrieg 1941/45 vom 19. September bis 10. Oktober im Künstlerpavillon in Zagreb.
  • Drehbuch, Regie und Kamera für Diese Gedichte: Tod der Hierarchie.
  • Beim Verlag Kommunales Kino in Frankfurt erscheint sein illustriertes Buch mit Versen und Prosatexten Kultur der Anarchie.
  • Kristl reicht einige große Ölgemälde beim Herbstsalon im Haus der Kunst in München ein. Dort lehnen sie seine schwülstigen, barocken und vergoldeten Bilderrahmen als Kitsch ab. Kristl zieht seine Werke zurück, denn die Rahmen sind für ihn ein integraler Bestandteil der Werke. Damit beginnt die Zeit der handgemachten großen Rahmen und Arbeit an einer Rahmenästhetik, die er nicht abschliessen konnte.

1976

  • Im Filmkritik-Heft 233 vom 1. Mai 1976, herausgegeben von der Filmkritiker-Kooperative in München, erscheinen Kristls Texte, Gedichte und Illustrationen Unerlaubte Schönheit.
  • Drehbuch, Regie und Kamera für Sekundenbilder (Kurzfilm).

 

1977

  • Videotheater„Die Aussetzung der Amsel am Starnberger See“ im Vortragsraum des Lenbachhauses in München. Kristl untersucht die Möglichkeiten der Videokunst.
  • Texte mit Reproduktionen Video-Theater erscheinen in Kinemathek 53, April 1977, im Verlag der Freunde der Deutschen Kinemathek e. V. Berlin gemeinsam mit dem Kommunalen Kino Frankfurt.
  • Seine Werke wurden ausgestellt in der Gruppenausstellung Informell 1956 -1962, März (ohne Datumsangabe) in der Zagreber Galerija Nova
  • Gruppenausstellung Moderne Kunst in Kroatien vom 18. Mai bis 12. Juni in der Modernen Galerie und im Mainzer Rathaus.

1978

  • Theaterregie Ella von Achternbusch und die Alternative von Vlado Kristl im Modernen Theater in München. Das Stück wird auch am Theaterfestival München gespielt.

 

1979

  • Gruppenausstellung EXAT 51: 1951 – 1956 vom 27. September bis 20. Oktober in der Galerija Nova in Zagreb.
  • Beim S!A!U!-Verlag Eckhart Schmidt in München erscheint sein Buch Körper des Unrechts mit Gedichten, Texten und Zeichnungen.
  • Gruppenausstellung 12 Künstler als Gast im Völkerkundemuseum in München. Kristl sorgt für Skandal mit seiner “Rahmenpolitik“, er wickelt nämlich um seine Bilder einige Meter zerknitterter Silberfolie.
  • Das Land Bayern verweigert ihm weiteren Aufenthalt. Auf Einladung von Carl Vogel, dem Präsidenten der Hamburger Hochschule für bildende Künste, wird ihm eine Gastprofessur angeboten. Kristl übersiedelt nach Hamburg. Er gewinnt die Sympathien der Studenten, aber nicht der Professoren. Als Fach schlägt er Rahmen- und Podestebau vor, was ihm abgelehnt wird.

 

1980

  • Der illustrierte Gedichtband Hamburg 1980 erscheint beim Verlag Michael Kellner in Hamburg.
  • Im Selbstverlag erscheint das Buch mit Texten und Illustrationen Revolution 1941 – 1980,
  • Gruppenausstellung Akquisitionen 1975 – 79 vom April bis Juni und Jugoslawische Malerei 6 Jahrzehnte, Juni bis Juli im Museum für Gegenwartskunst in Belgrad.

1981

  • Im Selbstverlag erscheint der Gedichtband mit Zeichnungen Fremdenheft oder vom Glück unter Eingebildeten zu sein,
  • Gruppenausstellung Abstrakte Tendenzen in Kroatien 1951 – 1961 vom 15. Mai bis 15. Juni in der Modernen Galerie in Zagreb.
  • Gruppenausstellung Jugoslawische Malerei 1950 – 1965 vom 14. Oktober bis 30. Dezember in der Neuen Berliner Galerie im Alten Museum in Berlin.
  • Einzelausstellung Techniken die Kunst machen vom 6. bis 19. November im Museum Sophienblatt in Kiel.
  • Die Ausstellung wird vom gleichnamigen Gedichtband mit Zeichnungen begleitet.

 

1982

  • Drehbuch, Regie, Kamera und Zeichnungen für den Film Verräter des Neuen deutschen Films schlafen nicht.
  • Gruppenausstellung Akquisitionen 20 vom 12. Juli bis 5. September in der Galerie der zeitgenössischen Kunst in Zagreb.

 

1983

  • Der Gedichtband Titel und Würden erscheint beim Verlag Michael Kellner, Hamburg.
  • Drehbuch, Regie, Kamera und Zeichnungen für den Spielfilm Tod dem Zuschauer.
  • Gruppenausstellung L’ultima avanquardia – Arte programata e cinetica 1953 – 1963 vom 4. Oktober bis 27. Februar im Palazzo Reale in Mailand.

1984

  • Zeichentrickfilm Die Zeichnungen. Ein gleichnamiger Gedichtband erscheint beim Verlag Michael Kellner, Hamburg.
  • Gruppenausstellung Konstruktivismus aus dem Fundus der Galerie der zeitgenössischen Kunst vom 8. bis 31. März in der Galerie Lotrščak.
  • Das Buch mit Texten und Illustrationen Revolution 2. Band (IV. Akt 1981 – 1982, in zwei Bildern) erscheint beim Verlag Michael Kellner, Hamburg.

 

1985

  • Einzelausstellung DAS IMMER Abwesende in der Werkstatt + Galerie am städtischen Fuhrpark vom 11. May bis 30. Juni in Frankfurt-Höchst, parallel zu einer Filmretrospektive im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt.

1986

  • Der Gedichtband mit Zeichnungen Als man noch aus persönlichen Gründen gelebt hat er- scheint beim 1-DM Verlag, Hamburg.
  • Gruppenausstellung Jugoslawische Graphik 1950 – 1980 vom 26. Dezember bis 18. Januar 1987 in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Zagreb.

 

1987

  • Einzelausstellung POSTMODERNE; Gemälde&Graphik Rahmen gegen die Moderne vom 12. August bis 6. September im KunstBetrieb, Gemeinnütziger Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Dachau. Zur Ausstellung sollte ein handgemachtes Buch erscheinen mit vergrößerten Fotos der ausgestellten Bilder. Das Buch kostete 100 .- DM, die im Voraus zu bezahlen waren. Jelena Kristl war die einzige, die den Betrag einzahlte, so konnte das Buch nicht angefertigt werden. Jelena Kristl erhält das einzige, handgefertigte Exemplar des Katalogs.
  • Der Gedichtband Die Postmoderne erscheint beim Verlag Michael Kellner, Hamburg
  • Eine Veranstaltung der Stadtbibliothek und des Kulturreferats der Landeshauptstadt München vom 15. bis 16. Mai.
  • Gruppenausstellung Das Bild der Natur und die neue Natur des Bildes vom 23. November bis 12. Dezember 1987 in der Galerie Karas in Zagreb.
  • Drehbuch, Regie, Kamera und Animation für den Kurzfilm Am Wegende, am Bach, mit Susanne oder: Die Postmoderne, das Ende des Funktionalismus und das der faschistischen Logik.
  • Filmretrospektive gemeinsam mit Zlatko Bourek am 16. November im Jugoslawischen Kulturzentrum in Paris.

1988

  • Einzelausstellung POSTMODERNE; Gemälde, Graphik und Rahmen gegen die Moderne vom 30.Juni bis 31. Juli in Münchner Künstlerwerkstatt, eine Veranstaltung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Parallel dazu läuft eine Filmretrospektive im Filmmuseum in München.

 

1989

  • Gruppenausstellung Karikatur bei den Partisanen vom 2. Februar bis 2. April im Museum der Revolution der kroatischen Völker in Zagreb.

 

1990

  • Drehbuch, Regie, Kamera und Zeichnung für die Filme Tod des Beamten und Die Schule der Postmoderne.
  • Der Gedichtband mit Zeichnungen Die Intelligenz und Die Sonne erscheint beim Verlag Haus, Höchster Schlossplatz1, 1 Höchst.

 

1991

  • Einzelausstellung Rahmenprobe vom 2. Mai bis 1. Juni im KX Kunst auf Kampnagel in Hamburg. Die Künstlervereinsmitglieder machten jeweils für ein (ungesehenes) Bild einen Rahmen.
  • Drehbuch, Regie und Kamera für Elektromobil (Kurzfilm, Video Hi 8).
  • Projekt Architektur in Ruinen in Zusammenarbeit mit Wolfgang Böttcher vom Pikanta Kunstverein in Leipzig.
  • Gruppenausstellung Kroatisches politisches Plakat 1949 – 1950 vom 5. Juni bis 5. Juli im Kroatischen Geschichtsmuseum in Zagreb.

1992

  • Einzelausstellung Partei der Intelligenz vom 20. September bis 6. November im Saarländischen Künstlerhaus in Saarbrücken. Zur Ausstellung wird der Katalog herausgebracht: Vlado Kristl; “Das Bild um das Bild”
  • Videofilm Partei der Intelligenz in der Dauer von 4 Min. 12 Sek.
  • Oste, ein Gedichtband mit Texten und Illustrationen wird vom Saarländischen Künstlerhaus in Saarbrücken herausgebracht.
  • Gruppenausstellung B. Dubrovnik. Macht Ohnmacht Bilder. Partei der Toten. Gefrorene Bilder. vom 9. Dezember bis 3. Januar 1993 im Kunsthaus auf Kampnagel, Halle K3 in Hamburg.

1994

  • Drehbuch, Regie, Kamera und Animation für den Kurzfilm Die Hälfte des Reichtums für die Hälfte der Schönheit.
  • Gruppenausstellung Rationales und Spontanes: geometrische Abstraktion und Informel von 1950 bis 1970 in Kroatien vom 18. Juli bis 15. Oktober in der Modernen Galerie in Rijeka.

1995

  • Ausstellung der Werke von der Gruppenausstellung Konstruktivismus und kinetische Kunst – EXAT 51, Neue Tendenzen aus der Sammlung der Galerie der zeitgenössischen Kunst in Zagreb vom April bis Juni (ohne Datumsangabe) im Haus der kroatischen bildenden Künstler in Zagreb und vom 18. Mai bis 18. Juni in der Galerie der zeitgenössischen Kunst in Zagreb.

1996

  • Der gelernte, diplomierte und promovierte Autodidakt, ein Gedichtband mit Illustrationen, veröffentlicht vom Saarländischen Künstlerhaus in Saarbrücken.
  • Drehbuch, Regie und Kamera für den Kurzfilm Als man noch aus persönlichen Gründen gelebt hat.
  • Gruppenausstellung Akquisitionen des Museums für zeitgenössische Kunst 1991 – 1996 vom 19. Dezember bis 15. Januar 1997 im Museum für zeitgenössische Kunst in Zagreb.
  • Gruppenausstellung Wir sammeln heute für morgen – neue Akquisitionen der Modernen Galerie, Ausstellung der Anschaffungen und Schenkungen vom Mai 1994 bis Mai 1996 vom 16. bis 31. Mai im Mali Salon in Rijeka.
  • Aufgrund zahlreicher Zwistigkeiten an der Hochschule für bildende Künste verlässt Kristl Hamburg. Mit dem Preisgeld, das er in Deutschland für sein Lebenswerk erhält, kauft er ein altes Haus in Fanjeaux im Süden Frankreichs.

1997

  • Drehbuch, Regie und Kamera für den Spielfilm Die Gnade nichts zu sein, 1993 – 1997.
  • Gruppenausstellung Kroatische Horizonte, Werke kroatischer Künstler im Ausland vom 14. Juni bis 20. Juli im Klovićevi dvori in Zagreb.

1998

  • Drehbuch, Regie, Kamera, Zeichnungen und Ton für den Kurzfilm Der letzte Klon.

 

1999

  • Gruppenausstellung Erinnerungen an EXAT 51, Kristl, Picelj, Rašica, Srnec vom 18. Februar bis 14. März im Museum der zeitgenössischen Kunst in Zagreb.
  • Gruppenausstellung Kunst und Kultur der 50er Jahre in Mannheim und in Ludwigshafen.

 

2000

  • Kristl verlässt München und übersiedelt nach Fanjeaux. Drehbuch und Regie für den kurzen Videofilm (Betacam F) Drei faule Schweine, in dem er selbst auftritt.
  • Mehrere Gruppenausstellungen in Fanjeaux, sogar ein Preis.
  • Kristl schickt handgefertigte Exemplare mit Gedichten und Zeichnungen an Freunde, herausgebracht im Selbstverlag. Auf der Rückseite steht Verlag Kristl Kristl & Strandfilm.

 

2001

  • Gruppenausstellung EXAT 51, 951 – 1956, Novas Tendencias 1961 – 1973 vom 24 April bis 24 Juni im Centro Cutural de Cascais in Cacais, Portugal.
  • Gruppenausstellung Sammlung der zeitgenössischen Kunst Filip Trade, Mai, im Haus des Verbands bildender Künstler Kroatiens (HDLU) in Zagreb.

 

2002

  • Rückkehr nach München. Vom Staat bekommt er eine Wohnung mit Atelier.
  • Land der Kunst, Ungeliebtes Land, ein Gedichtband und die Texte Demokratie im 21 Jahrhundert und Das unnatürliche Ziel werden veröffentlicht.
  • Zur Filmretrospektive im Münchner Filmhaus wird im Selbstverlag Klonen Klonen Saga
  • Drehbuch, Regie und Kamera im Videokurzfilm (Betacam F) Kunst ist nur außerhalb der Menschengesellschaft.
  • Gruppenausstellung Sammlung der zeitgenössischen Kunst Filip Trade vom 9. bis 29. Juli in der Galérie Mánes in Prag.
  • Gruppenausstellung Monochrome vom 9. Mai bis 9. Juni im Kunstpavillon in Zagreb.

2003

  • Menschenfeind, ein illustrierter Gedichtband, erscheint im Selbstverlag in München.
  • Einzelausstellung Kunst findet außerhalb der Welt statt vom 6. bis 31. Mai in der Galerie Klaus Lea in München. Zur Ausstellung wird ein Katalog mit Zeichnungen herausgebracht.
  • Filmretrospektive im Filmmuseum in München vom 9. September bis 7. Oktober.
  • Kurt Benning dreht den Dokumentarfilm Vlado Kristl Portrait.
  • Film Vlado, Valdo, Produktion Strandfilm
  • Gruppenausstellung EXAT 51 und Neue Tendenzen 1961 – 1973 vom 14. November bis 11. Januar im Muse Civic in Siena.

 

2004

  • Kristl dreht den Film Weltkongress der Obdachlosen (Co-Regie:Carola Regnier, Johanna Pauline Maier).
  • Kristl fertigt ein Modell des Künstlerbuches Ende der Ordnung mit Collagen, Fotografien, Zeichnungen und Texten.
  • Ausstellung Eine kurze Zeit …lang in der Dany Keller Galerie in München.
  • Gruppenausstellung Bild und Objekt, Sammlung der zeitgenössischen Kunst Filip Trade vom 22. Mai bis 12. Juni in der Kunstgalerie in Dubrovnik.
  • Am 7. Juli stirbt Vlado Kristl in München.
  • Einzelausstellung Ende der Ordnung. Kunst ist an allem Schuld, eine Hommage an Vlado Kristl in der Galerie Rigo in Novigrad vom 11. bis 16. September.
  • Filmretrospektive auf der Viennale, Wien, 15. bis 27. Oktober 2004

2005

  • Gruppenausstellung Familie Volltreffer in der Galerie Klaus Lea in München.

2006

  • Gruppenausstellung Neue Tendenzen vom 29. September bis 7. Januar 2007 im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt, und vom 25. Februar bis 22. April 2007 im Leopold Hoesch Museum in Düren.
  • Unter der Regie von Johanna Pauline Maier und Markus Nechleba wird der Film Vlado Kristl – Ich bin ein Mensch-Versuch, fertig gestellt.

 

2007

  • Das Buch Vlado Kristl Ende der Ordnung wird in Zagreb vom DAF herausgebracht.
  • Das Buch Umjetnik otpora (Widerstandskünstler) erscheint beim Verlag Petikat in Zagreb. Im Buch werden Gespräche, die Journalistin der Kroatischen Rundfunk- und Fernsehanstalt HRT Ana Marija Habjan 2003 und 2004 während der Arbeiten am Dokumentarfilm Kristl mit Kristl in seiner Wohnung in München führte.
  • Einzelausstellung Vlado Kristl – vor dem Exil – Werke von 1943 bis 1962 vom 25. Januar bis 18. Februar im Kunstpavillon in Zagreb, eine Veranstaltung des Museums der zeitgenössischen Kunst in Zagreb.
  • Gruppenausstellung Bit international (Neue) Tendenzen. Computer und visuelle Forschung Zagreb 1961 – 1973 vom 28, April bis 17. Juni in der Neuen Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum und vom 23. Februar 2008 bis 18. Januar 2009 im ZKM Karlsruhe.

2008

  • Einzelausstellung Vlado zum 85. Geburtstag vom Januar bis 7. März in der Dany Keller Galerie in München.
  • Im Theater ZKM in Zagreb wird am 28. März das Theaterstück Najbolja juha! Najbolja juha! (Die beste Suppe! Die beste Suppe!) unter der Regie von Rene Medvešek uraufgeführt. Das Stück ist vom Leben und Werk Vlado Kristls inspiriert und ist auf der Grundlage des Buches Künstler Widerstandskämpfer
  • Vom 15. bis 19. Mai läuft im Theater ZKM und im Goethe-Institut Zagreb eine Filmretrospektive.
  • Gruppenausstellung Made in München, vom 21. November bis 2. Februar 2009. im Haus der Kunst in München.

2009

  • Vlado Kristl – eine Filmretrospektive vom 2. bis 4. Februar 2009 im Art Kino Croatia in Rijeka. Eine Veranstaltung des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst in Rijeka in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kroatien. Die Retrospektive wird daraufhin auch in Osijek und Split gezeigt.

2010

  • Vlado Kristl, Einzelausstellung im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Rijeka, unter der Leitung von Jerica Ziherl, 16.12.2010 – 6.2.2011
  • Herausgabe eines ausführlichen Kataloges, Design + Layout: Đanino Božić, November 2010
  • Herausgabe des Buches Vlado Kristl – Die Zerstörung des Systeme, Autor Christian Schulte, Herausgeber Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen im Verbrecher Verlag in Kooperation mit der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

2011

  • Herausgabe des Buches Vlado Kristl – Der Mond ist ein Franzose + DVD, Herausgeber: Christian Schulte, Franziska Bruckner, Stefanie Schmitt und Kathrin Wojtowicz, Verlag Böhlau in der Reihe Maske und Kothurn, Internationale Beiträge zur Theater-, Film-, und Medienwissenschaft, Wien.
  • Anlässlich dieser Veröffentlichung fand vom 18. bis 19.November 2011 ein Symposium und Workshop in der Universität Wien statt.

2012

  • Filmretrospektive im Centre Pompidou Paris mit folgender Auswahl: «šagrenska koža», «General i resni clovek» «Film oder Macht», «General i resni clovek». Das Programm stand im Rahmen des Experimentalfilmprogramms des Festivals «Coratie la voici» unter der Leitung von Philippe-Alain Michaud, in Kooperation mit dem französischen und dem kroatischen Kultusministerium, 12. bis 17. Oktober 2012.
  • Realisierung des Filmes «Vlado Kristl», ein 5-minütiges Portrait, Regie von Matthieu Frison für France 2 Télévision, im Rahmen der Dokumentarfilmreihe«Courant d’arts», Saison 2, Oktober 2012

2014

  • Herausgabe des Buches Noch immer nichts mit Briefen und Zeichnungen unter der Leitung von Wolfgang Jacobsen, Verbrecher Verlag in Kooperation mit der Kooperation mit der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
  • Vlado Kristl Einzelausstellung in der Galerie Adris grupa d.d. in Rovinj unter der Leitung von Antun Zidić mit 26 Werke zwischen 1947 – 1962, 7. Juni bis 15. September 2014, in Kooperation mit der Modernen Galerie, Zagreb + Herausgabe eines Kataloges
  • Filmretrospektive Vlado Kristl: Death to the Audience im Film Department der Tate Modern, London unter der Leitung von George Clarke, mit Unterstützung vom Goethe Institut London und in Kooperation mit dem Filmmuseum München, 7. bis 14.November 2014

2015

  • Herausgabe des Buches Vlado Kristl – Sekundni Filmovi im kroatischen Verlag DAF, Zagreb, Herausgeber Zoran Senta, Übersetzung Vesna Vuković. Es handelt sich um die kroatische Ausgabe des im Suhrkamp Verlages 1971 erschienenen Buches Sekundenfilme.

2016

  • Filmretrospektive auf den 66. Internationalen Filmfestspielen Berlin unter der Leitung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Februar 2016
  • Veröffentlichung eines Filmplakates Der Brief im Begleitbuch der Filmfestspiele Deutschland 1966 im Verlag Bertz+Fischer
  • Filmvorführung von Der Brief im Department of Film des Museums of Modern Art, New York im Rahmen der Retrospektive Germany 1966, April 2016

2018

  • Teilnahme mit Bildern an der Einzelausstellung Ein eigener sein von Heinz Braun im Museum Fürstenfeldbrück und in der Sparkasse Fürstenfeldbrück unter der Leitung von u.a. Angelika Mundorff und Ernst Bielefeld, 22.11.2018 – 28.4.2019 und Publikation eines Textes + Fotos von Vlado Kristl im Begleitkatalog der Ausstellung.

2019

  • Filmvorführung Das Elektromobil im Rahmen der Ausstellung Videokunst aus Hamburg – Fuzzy Dark Spot in den Deichtorhallen – Sammlung Falckenberg, Hamburg unter der Leitung von Wolfgang Oelze, 13. April bis 3. November 2019. Diese Ausstellung versammelt Videokünstler/innen vornehmlich aus Hamburg.

 


 

*Übernommen aus: Jerica Ziherl, Đanino Božić, Jelena Kristl, Andy Jelčić: „Eckdaten im Leben und Werk Vlado Kristl“ aus dem Katalog zur Ausstellung „Vlado Kristl“, Rijeka 2010., S. 146 – 177 und aktualisiert von Johanna P. Maier und Madeleine Kristl